Erste große Etappe gemeistert

Nach 7 tagen und nach etwa 700nm sind wir endlich auf La Palma Gran Canaria angekommen.
Es war eine ziemlich anstrengende Tour und wir beide waren froh als wir die Nacht der Ankunft in einem Wind und Wellen geschützten Bereich gemeinsam verbringen konnten.

Über die Tour gibt es nicht allzu viel zu berichten, es lief soweit alles ohne Probleme (was die Funktionsfähigkeit des Motors angeht). 
Allerdings erging es unserem Windgenerator nicht so gut. 

Als wir etwa 3-4 Tage vor Gran Canaria waren, bemerkten wir mit einem kleinen Schrecken, dass eine unserer 2 Batterien defekt war und sich stetig entleert hat, so leer das wir keine erforderlichen 12V hatten um den, nach langer Zeit endlich einwandfreien Motor, zu starten.
Wir haben einen 2 Zylinder Diesel Motor, wobei uns die Möglichkeit bliebe ihn manuell zu starten, mit einer Kurbel, wenn da nicht unser kleines und bisher eher unwichtiges Problem mit dem Getriebe wäre... Es steckt im vorwärts gang fest (hatten das Getriebe zu lange ohne öl laufen).
So war das Vorhaben gleich zum scheitern verurteilt, denn die Kraft die man aufbringen musste hatten wir beide nicht. 
Uns blieb nicht weiteres übrig als die Batterien voneinander abzukoppeln und die gute bestmöglich mit unseren "Biest" aufzuladen (Biest oder Monster nenne ich unseren Windgenerator), den wir allerdings wegen des starken Windes und den unkonstanten Wellen in Fesseln gelegt hatten. Besser als erwartet verhielt er sich als wir ihn entfesselten, der Wind war doch geringer als gedacht und die Wellen störten nicht weiter. 
Wir hatten nun nur noch etwa 1 Tag vor uns uns die Batterie war zu unserer Erleichterung genügend oder gar vollständig geladen, als der Wind bedeutsam an Stärke zunahm und wir das "Monster" wieder fesseln mussten. Doch die Befürchtung die wir seit dem Sturm in Sagres hatten erfüllte sich nun, die Stange des Windgenerators bog sich immer mehr und die Stelle, wo seit Sagres bereits ein leichter Knick war, bekam einen Riss. Wir sahen nur noch wie es bedröhlich zu uns und dann wieder von uns schwang, gehalten nur von den Metallseilen. 
Dann passierte es, gerade als ich prüfen wollte wie es um die Schwachstelle steht, die Stange brach komplett und die Windturbine mitsamt der halben Stange fielen, zu unserer Erleichterung, ins Wasser, gerade noch gehalten von dem Kabel und den Metallseilen. 
Ich griff nach der Stange um die Windturbine aus dem Salzwasser zu heben, ich konnte es so gerade halten als Brandon mich ablöste und das Ding rauf aufs Boot hievte, dort fixierte er es so gut es möglich war.



Nach der Aktion konnten wir beide erstmal kein Auge zu tun und saßen eine Weile gemeinsam draußen und verarbeiteten den Schock.

In der Nacht des nächsten Tages, etwa gegen Mitternacht, erreichten wir dann endlich den Ankerplatz der Marine von La Palma de Gran Canaria. Es waren bereits einige Segelboote dort, sogar ein paar deutsche, zu meines Erstaunens. :)

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